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Endlich ist es vorbei, die Ungewissheit bei Claudia* (*Name geändert) und ihrer Mutter Nicole B. hat ein Ende. Es gibt kein weiteren Prozess und eine damit verbundene Aussage des Opfers vor Gericht bleibt ihr erspart. Der BGH bestätigte das Urteil vom Landgericht Hildesheim aus dem Mai diesen Jahres, 3 Jahre Haft. Das Urteil ist nun rechtskräftig. Immer wieder machte sich die Mutter Vorwürfe und hinterfragte ihr Handeln. Doch was ist der richtige Weg, wenn ein Kind missbraucht wird?
Die Anwältin von Claudia ist sich sicher, ihre Mutter hat alles richtig gemacht. Trotzdem geht so ein Prozess nicht spurlos an einer Familie vorbei.
Was zuvor geschah:
Über Wochen soll ein Lehrer (33) die damals 13 Jahre alte Claudia* (*Name geändert) zu Nacktfotos und Videos gezwungen, sie mit den Aufnahmen erpresst haben. Seine Forderungen sollen immer drastischer geraten sein. Erst, als ein Treffen bevorgestanden habe, bei dem es zum Oralsex kommen sollte, sei das Kind zusammengebrochen und habe sich seiner Mutter anvertraut. Die ging mit ihrer Tochter zur Polizei, doch die Beamtin dort machte einen unfassbaren Fehler: Sie rief den Täter an – damit war der Mann gewarnt.
Sexueller Missbrauch von Kindern, versuchte Vergewaltigung, gefährliche Körperverletzung, Nötigung, Besitz von kinderpornografischen Schriften: Die Vorwürfe gegen den 33-Jährigen, der sich in Hildesheim vor Gericht verantworten muss, wiegen schwer. Bei dem mutmaßlichen Täter soll es sich um einen heute 33 Jahre alten Lehrer und Familienvater aus dem Raum Hildesheim handeln. Der Mann soll im Juni 2018 über Facebook Kontakt zu der damals 13-jährigen Claudia aufgenommen und sich dabei als 17-Jähriger ausgegeben haben. Er soll sich das Vertrauen des Kindes erschlichen haben. Dann soll er Audioaufnahmen, Nacktbilder, Videos verlangt haben. Hier habe der Anklage zufolge der Teufelskreis begonnen.
Die Forderungen sollen immer drastischer geworden sein. Zudem soll er die Schülerin erpresst haben. Er habe gedroht, alles zu veröffentlichen, wenn sie ihm nicht weitere Fotos und Videos schicke. Schule, Freunde, Familie, alle würden die Fotos und Videos sehen, so die Drohung. "Er wurde dann zunehmend fordernder. Sie solle sich Gegenstände in Körperöffnungen einführen, das fotografieren." Der Täter habe sogar konkrete "Regieanweisungen" gegeben, wie es Claudias Anwältin ausdrückt. Claudia habe ihm "ihre eigene Verzweiflung mitgeteilt", ihn gebeten, "dass er damit aufhört", so Habetha.
Nach mehreren Verhandlungstagen plädierte Verteidigung und Staatsanwaltschaft im Mai 2021 auf Freispruch. Die Richter der Landgerichtes Hildesheim waren jedoch anderer Meinung und verurteilten den 33-Jährigen zu 3 Jahren Gefängnisstrafe. Der Lehrer ging in Revision.